Was ist Legasthenie
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Der Begriff "Legasthenie" wurde 1978 von der Kultusministerkonferenz in den neuen Grundsätzen zur Förderung von Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens gestrichen.

Dies sollte nicht dazu veranlassen, zu glauben die Legasthenie sei abgeschafft. Vielmehr sollte die Vorstellung abgeschafft werden, dass die besonderen Schwierigkeiten eine Krankheit seien, die in die Zuständigkeit von Ärzten falle.
In der von der Weltgesundheitsorganisation erarbeiteten Klassifikation psychischer Störungen wird zwar nicht der Begriff Legasthenie verwendet, aber in Abschnitt F.81 wird die Lese- und Rechtschreibstörung aufgeführt und somit als psychische Störung mit Krankheitswert definiert.

Auszug aus der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation

F81.0 Lese- und Rechtschreibstörung
Das Hauptmerkmal ist eine umschriebene und bedeutsame Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten, die nicht allein durch das Entwicklungsalter, Visusprobleme oder unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Leseverständnis, die Fähigkeit, gelesene Worte wiederzuerkennen, vorzulesen und Leistungen, für welche Lesefähigkeit nötig ist, können sämtlich betroffen sein. Bei umschriebenen Lesestörungen sind Rechtschreibstörungen häufig und persistieren oft bis in die Adoleszenz, auch wenn einige Fortschritte im Lesen gemacht werden. Umschriebene Entwicklungsstörungen des Lesens gehen oft Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache voraus. Während der Schulzeit sind begleitende Störungen im emotionalen und Verhaltensbereich häufig.

Die Störung findet sich in allen bekannten Sprachen. Ob die Häufigkeit durch die Art der Sprache und die Art der geschriebenen Schrift beeinflusst wird, ist noch unklar.


 
 
     
 
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