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Kieler Lese- und Rechtschreibaufbau
(Dr. Lisa Dummer-Smoch, Renate Hackethal)
Die Autorinnen, Dr. Lisa Dummer-Smoch und Renate Hackethal,
haben den Kieler Leseaufbau aus der Erfahrung ihrer langjährigen
Praxis heraus entwickelt. Er wird vor allem in der Therapie
von Kindern mit schweren Problemen beim Lesen lernen seit
vielen Jahren sehr erfolgreich angewandt.
Der Kieler Leseaufbau ist ein Leselehrgang, der in kleinsten
Schritten vom Leichten zum Schweren führt. Er teilt sich
in 14 Stufen, die unterschiedlich lange bearbeitet werden
Dabei werden Probleme isoliert und einzeln bearbeitet.
Der Kieler Leseaufbau
ist eine wichtige Orientierungs- und Arbeitshilfe für
die Binnendifferenzierung.
Er unterscheidet sich von anderen Leselehrgängen
und Fibelwerken durch die konsequente Unterscheidung der
Schwierigkeitsstufen (Lautunterscheidung und Wortstruktur).
Die Leseleistung wird gezielt aufgebaut durch: |
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Stufenweise Einführung von Vokalen und Konsonanten
in drei Schwierigkeitsstufen: leicht hörbare
Laute: lange Vokale und dehnbare Konsonanten
nicht dehnbare Konsonanten (vor allem Verschlusslaute)
alle übrigen Laute |
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Beschränkung auf Wörter
mit 1:1-Zuordnung
(bis einschl. Stufe 11 sind die Vokale in der Regel
lang. Eine Ausnahme bildet das kurze e in Endungen,
wobei -en, -er und -el als ein Laut eingeführt
werden) |
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Konsequente Beachtung von Schwierigkeitsgraden
in der Wortstruktur:
Stufen 1 10: Einfach strukturierte Wörter
KV KVK: RO SEN, MA LER, HA FEN KV KV
KVK: TO MA TEN, TE LE FON KVV KVK: REI SEN,
TAU BEN
Stufe 11: Konsonantenhäufungen am Wortanfang
KKV KVK: FRA GEN, BLU MEN
Stufe 12: Konsonantenhäufungen in der Wortmitte
KVK KVK: WOL KEN, BIR NEN (ohne Dopplung)
Stufen 13 14 dienen der Übung und Vertiefung.
Sie enthalten Gegenüberstellungen: FROST
FORST
und lange Wörter: NE BEL SCHEIN WER FER |
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Unterstützung des Leseaufbaus durch Einsatz von
Lautgebärden
Mit der Lautgewinnung wird zugleich eine Geste eingeübt
und fortan beim Lesen mitgezeigt das Kind soll
die Gebärde, den Laut und das Lautzeichen miteinander
verbinden.
Es kommt nicht darauf an, alle Laute durch Gebärden
zu unterstützen, sondern vor allen Dingen diejenigen,
bei deren Unterscheidung oder artikulatorischer Ausformung
das einzelne Kind Schwierigkeiten hat. |
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Konsequentes Lautieren statt Buchstabieren |
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Verknüpfung von Lesen und Schreiben
durch Ausklammern von Schreibungen, die nur durch Regelwissen
zu lösen sind. |
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